/ Immer mehr Menschen sind in München obdachlos
/ Alten- und Pflegeheime für Finanzinvestoren immer interessanter
/ Der Arbeitskräftemangel ist schlimmer als der Brexit
/ Merkels Hose und die Angst der Deutschen
/ Dax-Konzerne kassieren so viel wie noch nie
/ Parteispenden: Das Kapital hat schon gewählt
/ LINKE-Politikerin Halina Wawzyniak erklärt SED zur rechten Partei
/ Der wahre Skandal hinter Dieselgate: der Ölpreis
/ G20-Gipfel in Hamburg: Die Mär von der „linksextremen“ Gewalt
/ OLG Dresden: Antifaschist Tim H. endgültig frei
/ Flüchtlinge stranden mit Schlauchboot am spanischen Urlaubsstrand
/ Wahlplakat – Kleines Missverständnis
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Immer mehr Menschen sind in München obdachlos
Ist der Kapitalismus nicht toll?
Alten- und Pflegeheime für Finanzinvestoren immer interessanter
Das ist eben die Kernfrage:
– Wollen wir eine Gesundheits- und Pflegebranche, bei der die Menschen das Wichtigste sind?
– Wollen wir eine Gesundheits- und Pflegebranche, bei der maximaler Profit für Superreiche abfällt?
Falls das Erste gewünscht ist, müsste das Krankenhaus- und Pflegepersonal in ausreichender Personalstärke ausgestattet werden, deren Löhne ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen, bei Krankheiten nicht nach Fallpauschalen sondern nach bestem Wohl zur Genesung gearbeitet werden – und das System darf nicht auf Gewinn ausgelegt werden, sondern die Finanzierung muss den Anforderungen folgen. Das schliesst übrigens Effizienz nicht aus, wenn man entsprechende Vorschriften und Kontrollen einbaut.
Tja und das Zweite haben wir jetzt und heute. Privatisierungen zugunsten von reichen Investoren, Lohndumping und viel zu wenig Personal zur Profitmaximierung, marktgerechte Abfertigung der Patienten – und Reiche, die sich dank Privatversicherung vom sozialen Miteinander abkoppeln und stattdessen sogar eine bessere Versorgung für sich beanspruchen. Und das vor unser aller Augen, die für Zahnersatz, Brillen und Medikamente drastisch draufzahlen müssen. All dies wurde durch unzählbare Gesundheitsreformen von CDU/CSU/SPD/FDP/GRÜNE immer asozialer ausgestaltet – und wird von weit über 80 Prozent aller Wähler erneut angekreuzt.
Welchen IQ soll man einer solchen Bevölkerung zugute halten?
Der Arbeitskräftemangel ist schlimmer als der Brexit
Ach ja, Fachkräftemangel-Propaganda die 6.438ste Mal eben schnell meinen Gegenfrage-Katalog dagegen ausgerollt:
Frage 1: In welcher Branche?
Zitat: „Vor allem im Baugewerbe wird mehr Personal benötigt.“
Und da wir im Land von Angebot und Nachfrage leben:
Frage 2: Steigen die Löhne dort bereits überproportional?
Antwort: Nicht wirklich Von 10 Euro im Jahr 1991 auf nunmehr 19 Euro im Jahr 2017 bedeutet eine „Steigerung“ von 2,5 Prozent jährlich, von der man auch noch die Inflation wieder abziehen muss. Und für die Steigerung in den vergangenen zwei/drei Jahren muss man schon ein Lineal an den Monitor halten, um irgendeinen Trend erkennen zu können. Ach ja und bei den Bauingenieuren geht es sogar bergab.
Das sind zwei ganz einfache Fragen, die jeder Journalist auch stellen könnte, wenn er Journalismus machen will. Stattdessen bekommt man aber (wie so oft) nur einseitige Propaganda vor die Nase gesetzt – und wundert sich anschliessend, dass es kaum einen Beruf mehr gibt, der noch mehr Verachtung geniesst.
Denn wer kennt ihn nicht, den Satz: „Ich weiss nicht, ob es stimmt. Es stand so in der Zeitung.“
Tiefer KANN Journalismus (!) nicht mehr sinken.
Merkels Hose und die Angst der Deutschen
Das ehemalige Nachrichtenmagazin schreibt: „Merkels Politikstil vermeidet Auseinandersetzungen, weil jede Auseinandersetzung voraussetzt, dass es überhaupt etwas gibt, über das man sich auseinandersetzen kann – also Alternativen. Die Leute sollen sich nicht interessieren, sie sollen sich nicht engagieren und am besten gar nicht zur Wahl gehen – aber die von der Gegenseite noch weniger. Merkel und ihren Leuten ist es gelungen, diese Strategie nicht nur auf die Wähler anzuwenden sondern gleich auf die ganze Öffentlichkeit. Auch die Journalisten sind inzwischen weitgehend demobilisiert.“
Ich kann diesen Mist nicht mehr hören.
Es ist nicht Merkel, die daran Schuld hat, sondern die Medien. Es gibt jeden Tag etwas gegen die Merkel-Regierung anzuprangern, wenn man sich auf das Fundament der Mitmenschlichkeit stellen würde. Das beweist mein kleines bescheidenes Blog hier doch mehr als eindeutig, welches ich ja sogar nur als Hobby nebenbei betreibe. Wie viel mehr könnte allein ein öffentlich-rechtlicher Medienapparat, der jedes Jahr mit acht Milliarden Euro geflutet wird, dann also aufbieten? Und vor allem immer wieder bissig nachhaken!
Journalisten, die sich „weitgehend demobilisieren lassen“, haben schlicht ihren Beruf verfehlt. Denn solche Demobilisierung ist die Absicht der Herrschenden, damit keine Unruhen über die schreiende Ungerechtigkeiten aufkommen. Und wer als Journalist bei dieser Einschläferung mitmacht, betreibt Propaganda der Herrschenden. Schön, dass das ehemalige Nachrichtenmagazin ganz offen zugibt, dass die Qualitätsjournaille „inzwischen weitgehend“ Propaganda statt Journalismus betreibt.
Konfliktpotentiale gäbe es mehr als genug. Ich stelle mein Blog dafür als Denkanstoss gerne zur Verfügung
Dax-Konzerne kassieren so viel wie noch nie
Seht ihr: Geld ist niemals weg. Es stopft sich nur jemand anders in seine Taschen. Und wenn die Gewerkschaften sich mit Zweikommanochwas als Lohn“erhöhung“ zufrieden geben, knallen bei den Managern und Aktionären eben die Sektkorken.
Aber bevor jetzt ein Gewerkschafter auf dumme Ideen kommt und höhere Löhne fordert – seht doch nur, da hinten, die dunklen Wolken der Konjunktur. Da dürfen wir den heutigen kleinen Aufschwung doch nicht sofort wieder mit überzogenen Lohnforderungen kaputtmachen
Parteispenden: Das Kapital hat schon gewählt
Zusammen weit über 3 Millionen Euro nur an Großspenden für CDU/CSU und FDP allein in diesem Jahr sprechen eine deutliche Sprache, welche Parteien die Superreichen gerne als nächste Bundesregierung sehen wollen. Wer die Superreichen also gerne noch reicher machen will, sollte also ebenfalls CDU/CSU und FDP wählen.
LINKE-Politikerin Halina Wawzyniak erklärt SED zur rechten Partei
Wäre mal interessant zu wissen, wie sie ihre eigene Partei bezeichnet, die in den Bundesländern Thüringen, Berlin und Brandenburg neulich der Autobahnprivatisierung zugestimmt haben. Oder die auf Bundesebene „keine Rettung der Banken auf Kosten der Bürger“ verkündet, aber unter Rot-Rot in Berlin jeden einzelnen verzockten Euro der Landesbank rettete und im Gegenzug dafür den sozialen Wohnungsbau privatisierte und aus dem Flächentarifvertrag ausstieg, um die Löhne senken zu können. Und was sie von ihrer Partei hält, die höhere Mindestlöhne und das Ende der Geringerbezahlung der Ostdeutschen fordert, in den neuen Bundesländern selbst als Regierungspartei aber keinen einzigen Finger dafür krumm macht.
Natürlich war die SED im Kern eine rechte Partei, die Herrschaft ausübte und Unrecht zu Gesetz machte. Aber ist DIE LINKE überhaupt links? Beim Sprücheklopfen sicherlich, aber real?
Der wahre Skandal hinter Dieselgate: der Ölpreis
Diesel verbieten? Reicht das denn? Muss man nicht auch Rasenmäher verbieten? Oder den Billigflieger nach Malle? Oder den Schiffsverkehr? Oder die Formel Eins und sonstige Rennveranstaltungen?
„In solche Widersprüche verstrickt man sich, wenn man einerseits den Menschen nahe bringen will, sie sollten auf die Nutzung fossiler Energieträger weitgehend verzichten, sich aber nicht traut zu sagen, was das wirklich heißt bzw. was das wirklich kostet. Um Kosten geht es nämlich in erster Linie. Weil fossile Energieträger „nichts“ kosten, werden sie auf Teufel komm raus verfeuert wie die obigen Beispiele zeigen. Wer ernsthafte Klimapolitik betreiben will, muss sie teuer machen, alles andere ist Schall und Rauch.
Man kann tausendmal über die Millionen von Produkten klagen, die um die halbe Welt fliegen, um dann irgendwann in unseren Supermärkten und auf unseren Tellern zu landen. So lange der Transport quasi nichts kostet, wird das weitergehen bis zum Sankt Nimmerleinstag.
Mit der Preiswende kann man auf nationaler Ebene beginnen, wenn man es wirklich ernst meint, indem man die Steuern auf alle Produkte systematisch und langandauernd erhöht, die mit Hilfe von fossilen Energieträgern hergestellt werden. Das funktioniert aber nur, wenn auch die Industrie voll belastet und nicht, wie bei der deutschen Energiewende, weitgehend geschont wird. Und wenn man die sich daraus ergebenden Belastungen für die privaten Haushalte einigermaßen gerecht verteilt, was heißt, dass die ärmeren Haushalte entsprechend ihrer relativen Mehrbelastung durch höhere Energiepreise direkt über das Steuersystem eine Kompensation bekommen.“ Weiterlesen…
G20-Gipfel in Hamburg: Die Mär von der „linksextremen“ Gewalt
Praktisch nichts von dem, was die Polizei behauptete, entspricht der Wahrheit. Kein Hinterhalt, keine Molotows, keine geworfenen Gehwegplatten, keine Mordversuche – aber jede Menge Polizeigewalt und gewollte Eskalation, um Kapitalismuskritik mit Hinweis auf die Randale ersticken zu wollen. Der Regierungssender ZDF versucht das sogar heute noch entgegen aller aktueller Erkenntnisse.
So weit, so bekannt.
Schwerwiegender jedoch, dass es bis heute noch eingeknastete Unschuldige gibt, die von der Hamburger Justiz mit hanebüchenen „Begründungen“ eingesperrt bleiben. Aber auch dazu hatte ich bereits geschrieben, dass die Justiz – und insbesondere die deutsche Justiz – sich NOCH NIE einem gewollten Regierungsverbrechen in den Weg stellte. Nicht im Dritten Reich, nicht in der DDR und erst Recht nicht im „modernen“ Deutschland.
Die tatsächliche (und mörderische) Gewalt, durchgeführt von der Bundesregierung und zementiert in menschenverachtenden Gesetzen, Abkommen und „Deals“, wird dann auch gar nicht weiter thematisiert.
OLG Dresden: Antifaschist Tim H. endgültig frei
Damals auf duckhome.net hatte ich öfters mal über die „Tim H.“ Geschichte gebloggt. Schade, dass Jochen nicht mehr unter uns weilt und das Duckhome-Archiv somit verschwunden ist. Die rückblickende Lektüre, wie man in Deutschland Unschuldige hinter Gitter verfrachtet, wenn sie „zu links“ sind, ist exemplarisch für unseren RECHTSstaat, der gleichzeitig die Aufklärung der NSU-Morde blockiert, sabotiert und schreddert.
Vielleicht übertrage ich in einer Urlaubsphase mal alle meine älteren Kommentare hier ins neue Blog. Wird aber sicherlich viel Arbeit…
Flüchtlinge stranden mit Schlauchboot am spanischen Urlaubsstrand
Folgende Story: Rund 50 Flüchtlinge erreichen per Schlauchboot endlich das lebensrettende Festland, einige sort anwesende Urlauber zücken ihre Handys und filmen das Geschehen, während die angekommenen Menschen schnell wieder in der Gegend verschwinden. Was meint ihr: Welche Überschrift wäre da angemessen?
– Rettung ins Glück: Flüchtlinge erreichen glücklich spanischen Badestrand
– Amateurvideo: Wie Flüchtlinge am Badestrand ihre Rettung fanden
Oder wenn es auch etwas gesellschaftskritisch sein darf:
– Arm und Reich prallen aufeinander: Ankommende Flüchtlinge im Urlaubsparadies
Wären das logische Überschriften?
Nein, alles falsch. Unsere Qualitätspresse ist NICHT dafür zuständig, Gesellschaftskritik zu formulieren (oder gar Mitmenschlichkeit zu zeigen). Sie sind zuständig dafür, das Herrschaftssystem zu stabilisieren. Und dafür wird gerne und oft die „Teile und Herrsche“ Karte ausgespielt. Rentner gegen Junge, Arbeitslose gegen Hungerlöhner und Ausländer gegen Einheimische sind dafür stets willkommene Methoden, um Angst, Hass und Niedertracht zu schüren. Und der Deutsche macht bei dieser gegenseitigen Hetze schon aus guter altdeutscher Tradition nur allzu gerne mit.
Und somit überrascht es auch nicht, wie die Zeitung dieses Geschehen am Urlaubsstrand übertitelt:
Flüchtlinge kommen an Land – Strandbesucher in Angst und Schrecken!Hier erkennt man die Strategie der Propaganda perfekt, weil das Wort „Flüchtlinge“ nur noch in Verbindung mit Angst, Kriminalität und Terrorismus zusammen erwähnt werden darf. Genauso wie man mehrere Jahre lang über Arbeitslose nur noch in Verbindung mit „faul“ und „Schmarotzer“ zu berichten hatte. „Gebt dem frustrierten Volk ein Opfer, an das es sich abreagieren kann und das sich nicht wehren kann – und du kannst in Ruhe weiter durchregieren.“
Und zu guter Letzt:
Das Problem an der Partei die Linke ist für mich nicht die Partei sondern der Sachverhalt, dass ich durch diese selbst nicht mehr weiß wo ich politisch stehe. Wäre schön wenn die den Begriff „Linke“ zurückgeben könnten. Vielleicht eher Linke in Selbstfindung. LIS. Kurz und prägnant. Weil Eigentum verpflichtet und Pflicht ist Verantwortung. Und die geht mit dem Namen einher.
Hallo Tha: Laberpartei ist noch einer der freundlichsten Kennzeichnungen dieser LP in diesem Ganzdeutschland. Entsprechend der Wagenknecht-Linie in deren letztbeiden Büchern jammernse
öffentlich rum, daß es keine „soziale Marktwirtschaft“ mehr gibt, sind damit, zuletzt deutlich am
Gejabber zu den 150.000 Millionen € für Air Berlin, der letztverbliebene Ludwig-Erhard-Fanclub …
Und von STAMOKACK, den selbst bundesdeutsche Jusos in den 1970ern kritisierten, nie was gehört
(klar doch: Da war´s die älteren LPler wie Volljurist Gysi inner SED am Karrieremachen).
Achja: Politoldies wie Marx/Engels nannten weiland 1848/49 diese Figuren konservative oder Bourgeoissozialisten. Gruß, Mike.